Freitag, 21. März 2025
Änderungsantrag der Grünen zum Beschluss der SVV
Entwurf zum Beschlussvorschlag
Im KUMA am 27.o2.2025:__ANTRAG_Nr. 24/SVV/1449.1__(Fraktion Die Grünen/Volt…)
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließe
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, alle für den
städtischen Haushalt kostenneutralen Konzepte, Projekte und Maßnahmen - auch
von Dritten (bspw. BUND, Kommunales Nachbarschaftsforum und Anderen - zu
unterstützen und fachlich zu begleiten,
die einen Beitrag dazu leisten, überschüssiges Havelwasser im Raum Potsdam in der Landschaft zu
halten, um das Absinken des Grundwasserspiegels sowie des Wasserspiegels vom
Sacrower und Groß Glienicker See abzubremsen. Diese Konzepte bzw. Projekte sollen
2025/2026 der Stadtverordnetenversammlung und dem Ortsbeirat Groß Glienicke
vorgestellt werden
Begründung:
1.Die Stadt
Potsdam muss Sparen – die Stadt hat kein GELD für eigene
Konzeptentwicklung und Projekte
2. Andererseits hat die Stadt ( lt. EWP, 2023 ) zukünftig einen um 20- 30 % erhöhten
Trinkwasserbedarf und muss dazu vorsorglich Ihre Grundwasserspeicher
und Trinkwasservorräte im Potsdamer Norden stabilisieren, resilienter gestalten
und ggf. sogar auffüllen!
3. Dafür ist sie auf die (kostenneutrale) Hilfe Dritter Partner angewiesen,
die mit gewässerbezogenen Klimaanpassungsstrategien Wasser in der Potsdamer
Landschaft halten und die lokal bzw. regional. vorhandenen Puffersysteme
(Feuchtgebiete, Moore, Seen) klimaresilienter gestalten und stabilisieren.
4.Entsprechende
Konzepte und Projekte dritter Partner – wie
BUND oder Kommunalen Nachbarschaftsforums - sind z.T. bereits in
Vorbereitung oder Planung (siehe Hinweis der Verwaltung auf die MBS des KNF).
Diese benötigen dazu jedoch die fachliche Begleitung und Unterstützung
durch Politik und Verwaltung der LHP (bspw. ggf. UNB, UWB, Naturschutzbeirat
etc), um mit entsprechenden Bedarfsmeldungen und positiven Voten externe
Finanzierungsquellen des BUNDES (ANK) , des LANDES und der EU aktivieren zu
können.
5. Der OBR-GG hatte den vorliegenden
Antrag ursprünglich gestellt, um den OBM zu beauftragen, ein Umsetzungskonzept
zur Stabilisierung des Wasserhaushalts der Seen zu entwickeln, das die
vorliegenden Ergebnisse aus dem zweijährigen Dialogverfahren mit dem BA
Spandau und der Zivilgesellschaft und aus dem inzwischen abgeschlossenen dreijährigen
Forschungsprojekt zur „Fallstudie 1:
Groß Glienicker See und Sacrower See“ von CliWaC angemessen berücksichtigt.
Wie der Stellungnahme der Verwaltung zu entnehmen
ist, wurde in etwa zeitgleich mit der Antragsstellung des OBR von der Stadt
über das kommunale Nachbarschaftsforum beim MLEUV jedoch der Antrag auf eine
neue „Machbarkeitsstudie“ gestellt, in
dem durch nachträgliche Abänderungen des Ausschreibungstextes bzw. Konzeptes
die ursprüngliche, ergebnisoffene Prüfung aller möglichen Alternativen der
Umsetzung von geeigneten Maßnahmen
explizit ausgeschlossen und auf allgemeine „grundlegende
Betrachtungen zur Sinnhaftigkeit“... enggeführt wurde.
Diese kontraproduktive Passage auf S. 3 (4.Absatz) soll vor der öffentlichen Ausschreibung dringend korrigiert werden, um effiziente Ergebnisse sicherzustellen
Donnerstag, 20. März 2025
Abschlussveranstaltung CliWaC Fallstudie1 vom 15. November 2024
Die referierten Forschungsbefunde aus den ersten vier naturwissenschaftlichen Vorträgen zu Klimaveränderungen in der Brandenburger Landschaft und den hydrogeologischen Wechselwirkungen zeigten deutlich, dass die Hauptverantwortlichkeit für den dramatischen Rückgang der Seenspiegel in den Klimaeinflüssen („Klimavariabilität“) der Jahre 2010 bis 2024 zu suchen ist. Im Grundwasser-Neubildungsgebiet (EZG) konnte ein
· deutlicher Rückgang der Grundwasserneubildung nachgewiesen werden,
· der Anstieg der Lufttemperatur und der spezifischen Feuchte zeigt weiterhin deutliche positive Trends
· Die Wasserverfügbarkeit im Frühjahr (Schneeschmelze / Niederschläge) zeigt deutlich negative Trends
· Dagegen scheinen die perspektivischen Gesamtjahresniederschlagsmengen stabil
·
Die
Analysen zeigten keine Indizien für einen direkten Zusammenhang zwischen
den Grundwasserentnahmen im Bereich der Trinkwassergewinnung durch
die Berliner Wasserbetriebe und der verstärkten Absenkung der Seespiegel
zwischen 2012 und 2024.
Die abnehmenden Zahlenreihen bestätigten also nicht, dass insbesondere die
Entnahmemengen beiden Berliner Wasserwerke Kladow und Beelitzhof (BWB) einen verstärkenden
Einfluss auf die sinkenden Grundwasserstände am Groß Glienicker See hätten.